Interview mit Alex in der australischen TV WEEK (Sept. 2012)

Dies ist die Übersetzung eines Interviews, das Jenny Cooney Carrillo und Eric McWhirter von der australischen TV Week mit Alex geführt haben. Im Interview wird er u.a. auf jene Szene in Folge 2.10 angesprochen, in der er an Ketten von der Decke baumelnd in Nordkorea von Wo Fat in die Mangel genommen wird. Ich fand diese Folterszene schon beim Anschauen schrecklich und habe mich gefragt, wie weit er dies wirklich selbst drehen musste, und im Interview erzählt er nun erschreckenderweise, dass er etwa 12 Stunden an den Ketten baumelte, die offensichtlich ganzschön an den Handgelenken scheuerten - ich hatte irgendwie gehofft, dass die roten, wunden Streifen an den Handgelenken irgendwie nur aufgemalt waren... Wie ich schon nach dem Anschauen der Folge befürchtet hatte, hat dieser Dreh tatsächlich seiner bereits verletzten Schulter "den Rest gegeben" bzw. die bestehende Verletzung stark in die Länge gezogen.
Aber nun zum Interview...

Durch seine körperlich anspruchsvolle Rolle war er krank und brauchte eine Drehpause, aber nach seiner Rückkehr zu "Hawaii Five-0" geht es Alex O'Loughlin besser als je zuvor.

Alex O'Loughlin ist brillant auf dem Bildschirm, aber wenn es darum geht, über sich selbst zu sprechen, so fällt ihm das nicht annähernd so leicht, wie das Schauspielern, gesteht der Star.

"Es ist leichter für mich, allein auf der Bühne vor 2000 Zuschauern einen Monolog zu sprechen, als es ist, hier mit Ihnen zusammenzusitzen, erklärte er den Reportern von TV WEEK beim Interview.

"Ich kann mich viel klarer und prägnanter ausdrücken, wenn ich schauspiele. Hier stottere ich leicht und weiss nicht, was ich sagen soll. Sie können mein Gehirn förmlich arbeiten hören!"

Nach seiner Pause zur Behandlung seiner Schmerzmittelabhängigkeit im Frühjahr, kehrt der australische Schauspieler nun diese Woche in Topform als Lieutenant Commander Steve McGarrett in der 3. Staffel von "Hawaii Five-0" zurück. Hier erzählt uns der Schauspieler, dass er überglücklich über seine Rückkehr ist.
 

Erzählen Sie uns von dem spannenden, offenen Ende der 2. Staffel, in dem McGarrett Shelburne trifft... seine Mutter!
Was McGarrett da am Ende erfährt ist so gewaltig. Das bringt ihn völlig durcheinander. Alles hat sich verändert. Er muss wieder von vorne anfangen und all das, von dem er glaubte, es sei passiert, neu bewerten. All die Hinweise, denen er bei seinen Ermittlungen zum Tod seiner Eltern nachgegangen war - wer dahinter steckte und wer Informationen vorenthielt - das wird ihn wahrscheinlich noch paranoider machen!

In welchem Geisteszustand wird McGarrett sich befinden?
Es wird noch viel mehr von den emotionalen Aspekten geben - wie zu Beginn der Serie, als McGarrett mitbekommt, dass sein Vater ermordet wurde. Wir dringen tiefer in seinen persönlichen Background ein; ich bin sehr aufgeregt darüber.

Im echten Leben ist Ihr Vater ein Physik- und Astronomie-Lehrer. Was hat Sie in Ihrer Entscheidung beeinflusst Schauspieler zu werden?
Er definitiv nicht! (lacht) Aber es ist interessant, dass Sie ihn ansprechen. Eines der ersten Dinge, die er mir als Kind beibrachte was der Begriff der Unendlichkeit. Wenn ich als Kind aus dem Schlafzimmerfenster blickte, sahen die Sterne so hell aus und er erklärte mir, dass das Universum unendlich ist und sich ausdehnt. Darüber habe ich mir das Hirn zerbrochen!
Als ich etwa acht oder neun Jahre alt war habe ich in einem Schultheaterstück mitgespielt und es machte mir wirklich Spass - mir gefiel es, auf der Bühne zu stehen und Teil der Geschichte zu sein. Es fühlte sich so natürlich an, daher kehrte ich dorthin zurück (als Erwachsener). Als ich etwas älter war, wurde ich allerdings von meinen Freunden dazu angetrieben. Ich hatte nie den Vorsatz "Okay, ich werde Schauspieler".

Wie beurteilen Sie die Arbeit bei "Hawaii Five-0" im Vergleich zu Filmen und anderen Serien, in denen Sie mitgespielt haben?
Irgendwie war nichts davon so hart wie diese Serie. Ich arbeite hier wirklich hart - ich bekomme ganzschön viel ab, da es eine körperlich sehr intensive Serie ist. Sie verlangt mir mental viel ab, und ich brauche viel Erholung zwischendurch, was schwierig ist. Ich habe Glück, diesen Job zu haben, aber zu Beginn der Sommerpause (nach der 2. Staffel) sagte ich mir nicht "Okay, jetzt drehe ich mal zwischendurch einen Film", sondern ich dachte nur "Nein, ich bleibe jetzt zuhause bei meiner Familie".

Was haben Sie denn in der Sommerpause zwischen den Staffeln gemacht?
Ich sagte mir "Ich werde jetzt erstmal mein Leben neu ordnen, das Haus neu anstreichen... und zur 3. Staffel gestärkt zurückkehren."

Sie haben im Frühjahr eine harte Zeit durchgemacht, als sie in den Entzug gingen. Fühlten Sie zu dieser Zeit eine große Verantwortung gegenüber der Serie?
Die größte Erkenntnis, die ich in dieser Zeit gewonnen habe, war jene, wie sehr ich mich tatsächlich für die Serie verantwortlich fühle. Ich weiss nicht, ob es meine Aufgabe ist, so zu empfinden. Die Tatsache, dass eine "Nr. 1" auf der Besetzungsliste vor meinem Namen steht, bedeutet mir nicht wirklich etwas, aber manchen bedeutet es durchaus etwas. Persönlich geht es mir nun wieder fantastisch.

In der 2. Staffel hatten Sie einen gefährlichen Stunt, bei dem Sie an Ketten aufgehängt waren. Wie wurde das gedreht?
Das war heikel! Es gibt einen Grund dafür, dass man Ketten dazu verwendet, Leute zu foltern - sie tun wirklich weh. Sie schaben an Deinen Knochen. Ich hing da für etwa 12 Stunden!

Zwölf Stunden?! Wirklich?
Dieser Drehtag brachte ehrlichgesagt eine Schulterverletzung, die ich durch einen früheren Stoß bekommen hatte, wieder zum Aufflammen. Danach hatte ich Kampfszenen und hinterher war ich ziemlich lädiert. Das Stuntteam ist auch unglaublich. Mein Stuntman hat zwei gebrochene Fussgelenke, und eines davon fängt gerade erst an zu verheilen. Was Sie auf dem Bildschirm sehen, ist wirklich sehr intensiv beim Drehen, damit es realistisch aussieht. Die Stuntmen sind diejenigen, die die wirklichen Blessuren abbekommen, aber sie dürfen auch heimgehen und sich ausruhen. Das Schwierige bei mir ist, dass man, wenn man so hart und so viel arbeitet, wie ich, ermüdet, aber der Körper kann sich nicht so schnell erholen.

Wie fühlen Sie sich jetzt?
Es ist, als wäre nichts passiert. Ich mache wieder ziemlich viel, aber zu manchen Stunts muss ich einfach Nein sagen, auch wenn ich Stunts liebe!

ENDE

Um Euch einen Eindruck von jener Nordkorea-Folge zu geben, für die Alex u.a. fast einen ganzen Drehtag lang an Ketten von der Decke baumelte, gibt's unten ein paar Fotos und einen Videoclip. Die Folge war wirklich sehr hart - sowohl für die Alex-Fans unter den Zuschauern, die zuschauen mussten, wie er gefoltert wurde, aber vor allem auch für Alex bei den Dreharbeiten, denn Alex hat die unten gezeigten Szenen alle selbst gedreht. Davon könnt Ihr Euch auf den DVDs der 2. Staffel vergewissern, denn dort bestätigen Regisseur und Produzent dies in einem Special zu dieser Folge.

 
 
     

Und hier ein Videoclip zur Folge: Missing in action - zumindest hat das Ganze ein Happy End...
 

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