Interview mit Alex (Mercury News, Chuck Barney, 18.9.2012)

Dies ist die Übersetzung eines sehr guten Interviews mit Alex, welches kurz vor der Premiere der 3. Staffel geführt wurde. Er spricht darin sehr offen über diverse Dinge...

"Alex ist bereit für ganz große Dinge - sowohl auf dem Bildschirm, als auch privat"

Als die TV-Zuschauer das letzte Mal die tropischen Strände von "Hawaii Five-0" auf dem Bildschirm besuchten, stand ein geschockter Steve McGarrett seiner Mutter gegenüber, die er 20 Jahre lang für tot gehalten hatte.

Nun, da der Start der 3. Staffel der turbogeladenen Krimiserie bevorsteht (am 24. Sept. um 22 Uhr auf CBS), ist die Emmy-Gewinnerin Christine Lahti an Bord gekommen, um Doris McGarrett in einer wiederkehrenden Rolle zu spielen. Aber erwarten Sie nur keine fröhliche Familienzusammenkunft. Steve und seine Mutter haben so einiges zu klären.

Dagegen scheint O'Loughlins Privatleben bedeutend besser zu laufen. Der australische Schauspieler sagt, dass es ihm großartig geht, nachdem er im Frühjahr eine kurze Drehpause zur Behandlung von Schmerzmittelabhängigkeit einlegen musste - ein Problem, das von einer Schulterverletzung herrührte, die er sich bei den Dreharbeiten für die Serie zugezogen hatte. Auch erwarten er und seine Freundin, das Model Malia Jones, ihr erstes gemeinsames Kind in einigen Wochen (Er hat auch noch einen Sohn, Saxon, im Teenageralter aus einer früheren Beziehung).

Ein liebenswerter O'Loughlin, der gebräunt und fit aussah, nahm sich kürzlich die Zeit einige Fragen zu beantworten, während einer Drehpause am Set von "Hawaii Five-0".

Chuck: Klären Sie uns mal auf. Wo befinden sich McGarrett und seine Mutter zu Beginn der neuen Staffel?

Alex: Oh Gott! Das ist eine ganzschön heftige Erkenntnis, die er da verarbeiten muss. In der selben Minute, in der er die Liebe und die Gefühle in sich zulässt, die daraus resultieren, dass er seine Mutter all die Jahre vermisste, werden diese Gefühle auch gleich wieder zunichtegemacht durch Misstrauen und Groll gegenüber seiner Mutter. Letztendlich ist der ganze Tumult in McGarretts Leben, einschliesslich dem Mord an seinem Vater, direkt auf die Entscheidungen, die seine Mutter getroffen hatte, zurückzuführen. Seine eh schon zerrissene Persönlichkeit bekommt dadurch noch ein paar Risse mehr.

Chuck: Spielen Sie das gern?

Alex: Oh ja, das ist genau das Richtige. Jeder kann doch den üblichen Polizeikram spielen und rufen "Legen Sie die Waffe nieder". Aber die emotionalen Aspekte sind das, was McGarrett zu dem macht, was er ist - das, was wir im Laufe der letzten Jahre entwickelt haben.

Chuck: 'Hawaii Five-0' lebt von Action, schönen Kulissen und Kriminalfällen. Glauben Sie, dass die Serie den passenden Anteil an "Charakterzeug" hat?

Alex: Ja, wenn man unsere Serie mit anderen Fernsehserien vergleicht, dürfen wir wirklich viel von diesem Charakterzeug spielen. Vieles von dem, was wir tun, wird durch die Handlungsstränge, die sich über mehrere Folgen entwickeln, angetrieben... Und das habe ich so festgelegt, als ich die Produzenten traf. Ich wollte nicht das Gleiche tun, was andere Krimiserien im Fernsehen tun, und die Produzenten wollten das auch nicht. Der Chefproduzent Peter Lenkov lässt sich ständig neue und aufregende Handlungsstränge einfallen.

Chuck: Wie ist es mit Christine Lahti zu spielen?

Alex: Oh, Mann, sie hat mehr Auszeichnungen als General Patton. Es ist wirklich toll mit ihr zu arbeiten, und sie spielt die Rolle absolut perfekt, finde ich... Es ist wirklich großartig für uns vier Hauptdarsteller mit neuen Leuten zu arbeiten. Natürlich versuchen wir immer, das Ganze "frisch" zu halten, aber es ist so, als stünde man immer wieder mit den gleichen Leuten auf einer Bühne. Christine und die anderen Gastschauspieler bringen neue Aspekte, ein neues Flair und einen neuen Rhythmus in die Serie. Wir haben bisher sechs Folgen der neuen Staffel abgedreht und ich habe das Gefühl, dass es unsere bisher beste Staffel ist. Es fühlt sich wirklich absolut 'glatt' an.

Chuck: Inwiefern unterscheiden Sie sich von Steve McGarrett?

Alex: Also, ich neige dazu, mich wie er zu bewegen und auszusehen. Und ich kann auch Schläge ganz gut einstecken (Lacht). Aber ich bin viel sensibler als er. Einige der Dinge, die er mitgemacht hat, hätten mich in Tränen versetzt.... Es hängt eine Art dunkler Schatten über ihm, der ihn verfolgt, und den ich nicht verstehe, aber ich möchte das wahrscheinlich auch garnicht.

Chuck: Eines der großartigen Dinge, die Ihre Version von "Hawaii Five-0" von der früheren Originalserie unterscheidet, ist das verspielte, neckische Geplänkel zwischen Ihnen und Danny Williams (Scott Caan). Wie hat sich diese Chemie zwischen Ihnen entwickelt?

Alex: Sie war von Anfang an da. Wir mussten einen Live-Bildschirmtest für die CBS-Manager in L.A. machen. Wir lasen einfach nur vom Drehbuch ab, und die Chemie war sofort da. Wir sind auf einer Wellenlänge und haben einen ähnlichen Humor. Es ist wie in einer guten Ehe.

 

Chuck: Hören Sie gelegentlich von alteingesessenen Hawaiianern, dass Ihr McGarrett oder Ihre Version der Serie nicht genug wie das Original sind?

Alex: Inzwischen nicht mehr so häufig, aber am Anfang ist es mir wiederholt passiert. Ich war z.B. in einem Laden in Haleiwa (Ort am North Shore) und eine sehr kleine Frau kam auf mich zu. Sie schaute mir direkt in's Gesicht und sagte "Hey, weisser Mann, wir sagen hier nicht 'Bro'. Wir sagen 'Brah!' Kapiert?" Mann, ich dachte, sie schlägt mich gleich nieder. Ich sagte nur "Ja, Ma'am' und ging weiter.

Chuck: Das Leben hier ist manchmal etwas anders. War die Eingewöhnung einfach?

Alex: Nein, anfangs nicht. Als ich hierher kam, um den Pilotfilm zu drehen, quartierte man mich im Hilton Hawaiian Village (am Waikiki-Strand) ein. Ich bin kein völlig schüchterner Mensch, aber ich leide an leichter Platzangst. Ich bin kein Freund von Menschenansammlungen. Dieser Ort war voller Menscher und das brachte mich echt aus der Fassung. Ich dachte "So ist also Hawaii?"

Als ich zurückkam, um die Serie zu drehen, hatte ich echt Bammel davor. Aber dann kaufte ich mein eigenes Haus und lebte mich ein. Ich fing an Leute zu treffen und meine Lieblingsplätze zu finden, und ich entdeckte das echte Hawaii... Die Menschen hier sind so ähnlich, wie die Leute zuhause in Australien. Sie sind sehr freundlich. Und sie sind ähnlich entspannt.

Chuck: Machen Sie inzwischen irgendwelche der ortstypischen Aktivitäten, wie z.B. Surfen? Und wie sieht es mit dem Essen aus?

Alex: Ich war schon immer ein guter Schwimmer, aber wenn es um's Surfen ging, war ich in Australien eine Art Lachnummer. Inzwischen habe ich eine große Sammlung an Surfbrettern. Ich bin noch immer nicht sehr gut im Surfen, aber ich werde immer besser. Was das Essen betrifft, so habe ich fast alle lokalen Delikatessen ausprobiert. Nur mit Poi tue ich mir noch schwer, daran kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Aber ich liebe Kona-Kaffee. Er ist der Beste.

Chuck: Es klingt so, als hätten Sie sich inzwischen sehr gut eingelebt.

Alex: Absolut. Ich habe ein Haus hier. In etwa 4-5 Wochen bekomme ich ein kleines hawaiianisches Baby. Ich wurde von den Priestern hier gesegnet und bekam einen hawaiianischen Namen. Und mein 15jähriger Sohn geht hier zur Schule. Ich fühle mich gesegnet, ein Teil dieser Inseln und Teil dieser Kultur zu sein. Dies ist jetzt mein Zuhause.

Chuck: Jetzt, da ein Baby auf dem Weg ist - fühlen Sie da, dass Sie etwas vorsichtiger mit sich umgehen müssen? Wie z.B. einige gefährliche Stunts anderen zu überlassen?

Alex: Natürlich, wenn man Vater wird, versucht man etwas sensibler und weniger dumm zu sein. Ich habe versucht eine gewisse Sensibilität einzusetzen für meinen eigenen Selbsterhalt - besonders nachdem ich mich verletzt hatte. Ich habe mich immer etwas schuldig gefühlt, wenn ich Stunts ablehnte, aber inzwischen ist dieses Gefühl nicht mehr so stark. Es ist einfach richtig, nicht mehr alle Stunts zu machen. Ich bin keine 20 mehr.

Chuck: Viele Fans der Show lieben es, wenn sie Ihr Shirt ausziehen und diesen wohlgeformten Körper zeigen. Können Sie uns sagen, was Sie für Ihre Fitness tun?

Alex: Ich war schon immer ziemlich sportlich. Ich gehe Joggen und fahre viel Rad, und gelegentlich stemme ich Gewichte. In den letzten sechs Monaten habe ich mich aber weitgehend auf Jiu-Jitsu konzentriert. Ich liebe es und fühle, dass ich meinen Körper dabei wirklich gut trainiere. Ich mache es mindestens dreimal pro Woche.

Chuck: Sie wissen wahrscheinlich nichts davon, aber im Frühjahr hatten wir unter unseren Lesern eine Abstimmung laufen, bei der diese Ihren Lieblingsfernsehstar wählen konnten. Sie haben ganz locker die Wahl des männlichen Lieblingsstars gewonnen.

Alex: Wirklich? Das ist klasse. Wow, ich fühle mich geehrt (Lacht). Mit wem habe ich denn konkurriert?

Chuck: Mit so ziemlich jedem, den man sich denken kann. Alle Top-Stars. Zuletzt fiel die Entscheidung zwischen Ihnen und Jensen Ackles von "Supernatural".

Alex: Wow. Das ist echt cool.

Chuck: Aber im Ernst - Ihre Fanbasis ist unglaublich leidenschaftlich. Wie fühlt sich das für Sie an?

Alex: Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wieviel Unterstützung ich von meinen Fans bekomme. Ich habe kürzlich einen Blogeintrag geschrieben, um meine Dankbarkeit auszudrücken... Ich bin manchmal wirklich erstaunt darüber (die Unterstützung), weil ich das Gefühl habe, dass ich kein allzu guter Star bin. Ich habe keinen Twitter-Account. Ich komme seltenst dazu, meine Facebook-Seite zu aktualisieren, und auch meine e-Mails beantworte ich nicht oft genug.

Und wenn ich dann meine eigene Arbeit anschaue, bin ich kein Fan davon. Ich sehe nicht, was andere sehen. (Lacht)... Ehrlichgesagt hätte ich diesen Job wahrscheinlich nicht ohne die Fans.
 

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