Interview mit Alex (6. Dez. 2012 / Von "The Interview People" auf staticmultimedia.com)
Das nachfolgende Interview stammt von einer Pressekonferenz im November, an der Alex mit Scott zusammen teilnahm.
Alex O'Loughlin "Hawaii Five-0 ist nicht nur ein Remake"
Alex O'Loughlin spielte vor nicht allzu langer Zeit an der Seite von Jennifer Lopez in "Plan B für die Liebe". Nun spielt er mit Scott Caan zusammen die Hauptrolle in "Hawaii Five-0". Er spricht über die Schwierigkeiten, die eine Vaterschaft mit sich bringt, über die besondere Beziehung ("Bromance") zwischen ihm und Scott in H50, sowie die Serie, die ihn berühmt gemacht hat.
"Hawaii Five-0" ist ein Remake. Warum ist Ihre Serie erfolgreich, während andere Remakes Schiffbruch erlitten haben?
Das ist eine echt gute Frage. "Hawaii Five-0" ist ja nicht einfach nur ein Remake, sondern das Remake einer Serie, die unheimlich erfolgreich war und zwölf Jahre lang lief und Fans auf der ganzen Welt hatte, weshalb die Messlatte für uns zu Beginn sehr hoch angelegt war. Wir waren anfangs alle etwas besorgt, ob wir es richtig hinbekommen würden und ob die Menschen uns mögen würden und ob die früheren Zuschauer und die Fans der alten Serie uns auch anschauen würden. Ich denke es liegt am Rezept dieser Serie - Ich meine damit, dass man darin die die schönsten Strände der Welt sieht, die schönsten Menschen, die praktisch nackt an diesen Stränden sind, Waffen, schnelle Autos, Verbrechergeschichten, und die Serie beinhaltet auch Humor. Es ist eine TV-Serie, die ich selbst anschauen wollen würde. Ich denke es liegt am Rezept bzw. der Zusammensetzung der Serie, und der richtigen Mischung aller Zutaten. Wenn etwas ein Hit werden würde, dann diese Serie. Aber wenn wir diese Serie versemmelt hätten, hätte ich aufgegeben und wäre ein Müllmann oder sonstwas geworden.
Scott Caan hat mir erzählt, dass Sie nicht von Anfang an miteinander auskamen, denn in seinen Worten sind "Ihre Egos etwas aneinandergeraten". Dabei spricht man jetzt von einer "Bromance" zwischen Ihnen - wie ist das passiert?
Nun, ich denke als Schauspieler trifft man ständig neue Leute, arbeitet ständig mit neuen Leuten zusammen, dreht Filme, Serien usw. und kommt herum. Was Scott und mich betrifft - wir sind beide Alphamännchen. Tatsächlich sind wir nur drei Stunden auseinander geboren, am selben Tag, im selben Monat, also alles gleich, aber auf verschiedenen Kontinenten. Wir sind in einigen Dingen tatsächlich wie Spiegelbilder voneinander, und bei anderen Dingen wiederum völlig gegensätzlich. Ich denke wir mussten erst unseren Platz in der Serie finden; wir sind beide Hauptdarsteller in der Serie, aber die Reise, die wir unternommen haben, und die freundschaftliche Beziehung ("Bromance") unserer Charaktere McGarrett und Danno in der Serie hat sich übertragen auf die Beziehung zwischen Scott und mir, was sich wiederum in der Serie widerspiegelt. Wir sind zu guten Freunden geworden. Wir verbringen viel Zeit miteinander und das ist großartig. Ich habe großes Glück, dass ich täglich mit jemandem wie ihm arbeiten darf.
Ich mag die Chemie zwischen Ihnen - Ihrem und Scotts Charakteren - in der Serie, und habe den Eindruck, dass Sie im persönlichen Leben eine gute Freundschaft haben. Daher wüsste ich gern: Was hat sich verändert und was hat sich nicht verändert seit Ihrem ersten Treffen und Ihrem ersten Eindruck? Und was mögen Sie an ihm, und um was beneiden Sie ihn?
Ich beneide ihn, was das Surfen angeht, denn er ist ein sehr guter Surfer und ich bin ein schrecklicher Surfer. Ich beneide ihn um seine Schuhsammlung. Er hat eine erstaunlich beeindruckende Schuhsammlung für einen heterosexuellen Mann, und ich wünschte die Sammlung wäre meine. Ich wünschte mir, dass einige Paar Schuhe davon meine wären. Und was hat sich verändert? Wir haben uns miteinander arrangiert; wenn man zwei Alphamännchen hat, die vielleicht unterschiedliche Ansichten zu einer Szene haben oder unterschiedliche Ansichten zum "Rhythmus" einer Sache, muss man einen Kompromiss schließen. Wir sind beide sehr selbstsicher, wir sind beide sehr offen, wir sind beide fast immer der Meinung, Recht zu haben, und das führt alles zu einer interessanten Dynamik. Aber im Grunde verstehen wir uns sehr gut. Ich glaube im künstlerischen Bereich fühlen wir das Gleiche. Was wir letztendlich erreichen wollen, ist die Wahrheit, und das ist viel wichtiger, als eine Sendervorgabe oder ein Witz oder sonstwas. Aber wir versuchen beide auch soweit wie möglich die Komik herauszuarbeiten, denn das ist wirklich wichtig. Die besten Leute, die ich jemals im Leben getroffen habe, sind jene Leute, die täglich lachen und jene Leute, die die Ironie im Leben erkennen, und das macht auch einen großen Teil unserer Beziehung aus, bei dem, was wir täglich tun.
Wie bauen die Zuschauer Ihrer Meinung nach eine Beziehung zu solchen Serien auf, wie z.B. Krimiserien?
Ich glaube nicht, dass irgendeiner von uns eine Beziehung zu einer Serie aufbauen kann, weshalb ich sie auch nicht anschaue. Und deshalb... sollte ich das wahrscheinlich nicht sagen! Als mir die Rolle angeboten wurde, ging ich zu Peter Lenkov und den Jungs von CBS, und sie versicherten mir, dass sie keine der üblichen Serien drehen würden, sie würden eine charakterorientierte Geschichte drehen und Fortsetzungsgeschichten. Daran haben sie sich auch gehalten; sie geben uns tolles Charakterzeugs. Diese Staffel begann mit Christine Lahti und all den großartigen Dingen, die McGarrett mit seiner Mutter erlebt, von der er geglaubt hatte, sie sei tot usw. - Dies sind die Dinge, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Wir bauen keine Beziehung zu einer Serie auf, in dem wir sagen "Komm' schon, lass' uns die Knarre holen..." Das ist Unsinn. Vielleicht haben einige von Euch Reportern ja ein Doppelleben und sind Geheimagenten, die nur vorgeben Journalisten zu sein und die mit relativ uninteressanten Schauspielern über Fernsehserien reden. Was auch immer. Habe ich Ihre Frage beantwortet? Ich habe ein neugeborenes Baby zuhause und daher zwei Wochen nicht geschlafen. Darum trinke ich viel Wasser und klinge betrunken. Ich bin nicht betrunken - zumindest nicht soo betrunken.
Scott hat zugegeben, dass er keine einzige Folge der berühmten Originalserie "Hawaii Five-0" gesehen hat. Haben Sie die alte Serie angeschaut und, falls ja, was haben Sie sich von Ihrem Vorgänger als McGarrett, dem verstorbenen Jack Lord abgeschaut?
Lassen Sie mich damit anfangen zu sagen, dass ich in Australien aufgewachsen bin. Wir hatten damals Fernsehen, welches sehr unterschiedlich zu jenem von heute war. Ich glaube wir hatten zwei Fernsehsender, und "Hawaii Five-0" war eine der wenigen Sendungen, die wir anschauen konnte. Punkt.
Aber waren Sie ein Fan?
Nun, ich war erst fünf Jahre alt. Daher dachte ich mir, "Wow - die Bilder bewegen sich. Wie bekommt Ihr diese Leute da rein? Guck mal, da ist ein Berg in der Kiste". Ich denke teilweise ging es darum, die Technik dahinter zu verstehen, und teilweise ging es um diese seltsame - die großartige Fernsehserie. Ich glaube ich habe eine Folge angeschaut, nachdem ich die Jobzusage hatte und bevor ich mit den Dreharbeiten für den Pilotfilm anfing, und ich merkte, dass es eine Fehler war und hörte damit auf, denn wir machen nichts, was schonmal gemacht wurde, sondern wir "rebooten" es. Mein McGarrett ist nicht der Gleiche, wie Jack Lords McGarrett. Er ist ein unterschiedlicher Charakter. Man weiss nichts über Jack Lords McGarrett, er ist ein Mann ohne Vergangenheit, er ist ein Mysterium, er ist wie ein Geist. Über den Steve McGarrett, den ich spiele, erfährt man bereits im Trailer für die Pilotfolge jede Menge - sein Vater wird ermordet, er ist ein Navy SEAL, er ist auf der Jagd nach diesem einen Kerl. Daher entwickeln wir gleich eine Beziehung und Mitgefühl für ihn auf der Charakterebene. Und daher muss ich nicht auf die alte Sendung zurückgreifen - das beantwortet den zweiten Teil Ihrer Frage, denn, Nein, ich habe mir nichts von Jack Lord abgeschaut. Ich ziehe meinen Hut vor ihm, wann immer ich kann, und wann immer wir ihm und James McArthur und der alten Show Anerkennung zollen können, tun wir das, aber es ist eine ganz andere Zeit, und es ist eine ganz unterschiedliche Serie, und die Charaktere unterscheiden sich sehr, und ehrlichgesagt ist auch das Fernsehen von heute ein ganz anderes Medium. Wir haben Spezialeffekte; man erwartet von uns, dass wir Fernsehen auf einem gewissen Niveau abliefern, und das allein macht es schon zu einer ganz anderen Serie.
Sie haben eben erwähnt, dass Sie wegen dem Baby keinen Schlaf bekommen. Ich frage mich, wie Sie das mit Ihrem Arbeitspensum und Ihrem Berufsleben unter einen Hut bekommen? Und ich wüsste auch gern, ob Sie nach vorne in die Zukunft schauen und sich überlegen, wie es in fünfzehn Jahren sein wird - Denken sie beim Drehen bewusst daran, dass Ihr Sohn Sie eines Tages in dieser Rolle sehen wird?
Ja, ich habe ja auch einen fünfzehnjährigen Sohn - witzig, dass Sie genau diese Zahl gewählt haben. Ich habe den fünfzehnjährigen Sohn und den zwei Wochen alten Sohn. Ja, ich habe gelernt, was geschieht, wenn sie fünfzehn werden, und wie sie sich an Dinge von damals erinnern und was sie beeinflusst hat. Und daher denke ich, dass ich als Elternteil in jeder Beziehung, nicht nur im Auge der Öffentlichkeit, sondern auch einfach privat als Elternteil und Vater viele Dinge anders machen werden und einige Fehler, die ich in der ersten Vaterschaft mit Saxon gemacht habe, nicht mehr machen werden. Aber bei meinem neuen Sohn Lion, werde ich ganz andere neue Fehler machen, und wenn ich irgendwann Großvater werde, werde ich alles wissen, wie das bei Großeltern so ist - so läuft doch die Evolution von uns Menschen ab, nicht wahr?
Können Sie das etwas genauer erläutern für die Eltern unter uns?
Ich glaube sowas wie eine perfekte Elternschaft gibt es nicht. Wollen Sie sich wie in einer verlorenen Schlacht fühlen? Dann bekommen Sie ein Baby. Man fühlt sich nicht nur wie in einer verlorenen Schlacht, aber man ist auch die Hälfte der Zeit voller Babykacke. Als Eltern hat man keine Integrität und Würde. Man bekommt keinen Schlaf und es gibt jede Menge Kacke und jede Menge Geschrei und jede Menge... Man kann nicht selbst wieder zum Kind werden. Wissen Sie, was ich meine. Es ist das Großartigste und das Schrecklichste, was uns je passiert. Ich mache natürlich nur Spass, was das Schrecklichste betrifft. Es ist die großartigste Sache. Ich glaube, ein Vater zu sein, definiert mich nicht nur als Mann, sondern auch als Mensch. Es ist das Großartigste, was mir je passiert ist. Die Leute sagen, 'Oh, wir bekommen noch keine Kinder. Wir warten, weil weil noch nicht bereit sind. Wir möchten erstmal soundsoviel Geld verdienen und dieses und jenes tun.' Ich weiss nicht, wie ich es Ihnen sagen soll, aber man ist nie bereit. Ich arbeite 70 Stunden pro Woche. Und damit kommen wir zum zweiten Teil Ihrer Frage - wie mache ich das? Ich habe eine Partnerin, die mich sehr unterstützt, und wir kommunizieren und beteiligen uns auf jede erdenkliche Art, um uns gegenseitig zu unterstützen. Es geht einfach nicht, dass ich die ganze Nacht nicht schlafe und dann 14 Stunden arbeite. Das wäre nicht möglich, und daher helfen wir uns gegenseitig, und kriegen das irgendwie hin. Aber er ist der Beste - warten Sie nur, bis Sie sein Foto sehen. Er ist wie eine perfekte kleine Einheit.
Sie haben die schönen Strände erwähnt und die schönen, fast nackten Menschen. Ist es das, was Sie noch immer an "Hawaii Five-0" begeistert, oder ist es jetzt, nach drei Staffeln, etwas anderes, was Sie so begeistert, dass Sie deswegen jeden Tag zu den Dreharbeiten für die Serie gehen?
Das ist es nicht, was mich begeistert - Aber wer geht nicht gern zu tropischen Orten, an denen die Menschen nackt sind? Kommen Sie! Es ist doch so, dass man sich sagt "Wow, ich bin in den Tropen und jeder ist nackt." Und wenn ich an die frierenden Menschen im Mittleren Westen der U.S.A. denke, so würde ich sowas nicht sehen wollen. Ich würde kein Serie sehen wollen, die in der Antarktis spielt, während ich friere. Ich würde Strände und nackte Menschen anschauen wollen! Was mich jedoch an der Serie begeistert ist der Charakter, den ich spiele und dessen Reise und wie ich diesen spielen darf. Und wir jagen auch Sachen in die Luft. Das macht mir Spass. Ich jage gern Dinge in die Luft und schiesse mit Waffen, denn ich bin ein Junge und Jungs sind nunmal so - Wenn Sie einen Jungen haben, dann kaufen Sie im G.I. Joe Figuren? Und das macht G.I. Joe. Ich schweife ab...
Wenn Sie sich irgendeine Rolle in einem Film oder einer Serie aussuchen könnten - welche wäre es?
Oh Mann, ich wünschte, ich wüsste das. Ich werde es wahrscheinlich dann wissen, wenn das passende Drehbuch vor mir liegt. Ich glaube jeder hat seinen persönlichen "Braveheart". Ich weiss nicht. Es wäre wahrscheinlich etwas in der Art. Es wäre wahrscheinlich eine echte William Wallace-ähnliche Rolle, und ich freue mich darauf das Drehbuch, das für mich bestimmt ist, zu lesen. Ich glaube ich bin ein so junger Schauspieler, dass ich noch viel lernen muss, und je mehr ich dies tue und je länger ich es tue, desto mehr realisiere ich, dass ich so viel Glück habe, da ich von diesem Beruf leben kann, denn es ist ein echt cooler Beruf. Wissen Sie, was lustig ist? - Ich habe gerade vorhin mit einem anderen Kollegen darüber gesprochen, dass die Arbeit im Fernsehen einem die Möglichkeit gibt zwei Dinge zu tun: Entweder entspannt man sich in seinem Job und geht es ganz locker an und wird ein wirklich schlechter Schauspieler - was manche Leute tun, oder aber man verzichtet auf etwas Schlaf und arbeitet wirklich hart und bringt sich ein und ist jede Minute des Tages hellwach und wird mit der Zeit ein besserer Schauspieler, als man es zu Beginn war. Ich hoffe, dass bei mir Letzteres passiert, und ich glaube meine große Rolle kommt später.
Sie sagten, dass Sie von keiner bestimmten Rolle träumen. Ich dachte zuerst, es wären nur Gerüchte, aber tatsächlich waren Sie ja ein ernsthafter Kandidat für die Rolle des James Bond, bevor Daniel Craig diese bekam. Das ist echt beachtlich. Was meinen Sie dazu? Anscheinend waren Sie zu jung und ich habe gerade gelesen, dass Janet Jenkins gesagt hat, "in einigen Jahren gibt er vielleicht einen grandiosen Bond ab, aber als wir ihn sahen, schien er einfach noch nicht alt genug zu sein."
Janet Jenkins? Ich liebe sie. Wir sind befreundet, ich bewundere sie. Es gibt ein paar tolle Leute, die ich vermisse. Ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiss nicht, wie ernst sie es meinten. Ihnen war es ernst genug, mich für eine Woche nach London einzufliegen und Anzüge und Smokings für mich machen zu lassen, und mir Schiessunterricht zu geben und 11stündige Testaufnahmen mit mir zu machen. So ernst war es ihnen immerhin, aber ich habe den Job nicht bekommen. (Er lacht). Es ist witzig, dass man als Schauspieler in der Öffentlichkeit gefragt wird, "Hey, nun erzähl uns mal von Deinem bisher größten Casting für eine Rolle, die Du nicht bekommen hast - Wie war das? Wie fühlst Du Dich damit?"
ENDE
Findet Ihr nicht auch, dass Alex einen tollen Bond abgeben
würde? Das Posen kann er schon genauso gut wie 007, und auch die Stunt-Szenen
bei H50 können schon fast mit denen in den Bond-Filmen mithalten.
Aber ehrlichgesagt möchte ich Alex noch für geraume Zeit als Steve in meiner
Lieblingsserie "Hawaii Five-0" genießen, bevor er dann vielleicht doch mal 007
spielen darf :-)
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Erfreulicherweise habe ich diese Videos entdeckt. Sie sind
von Fans, die auch der Meinung sind, dass Alex der perfekte Bond wäre:
Alex als
"James Bond" (von Fan 'ilovealexo')
Alex als "James Bond" (von Fan 'weissblaueszebra')
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